Die Bukoer "evangelische Pfarrgeschichte von 1561 bis 1860".
beginnt mit Johannes Grempler, der am 17.09.1561 als erster evangelischer Pfarrer in Buko eingeführt wurde. Grempler wurde von Fürst Wolfgang von Anhalt für Buko berufen. Er stammte aus Wittenberg und hatte die damals berühmte Wittenberger Universität besucht. Selbst mit Grochewitz, das damals zum Pfarramt in Buko gehörte, waren die Einkünfte des Pastors so gering, dass Grempler 1567 Buko wieder verließ und das Pfarramt in Rackith bei Kemberg übernahm.
Erst 1576 wurde ein neuer Geistlicher für Buko berufen. Es war Nicolaus Hannemann aus Treptow in Pommern. Er war 20 Jahre als Pfarrer in Buko tätig und verstarb hier 1597. Ihm folgte am 21. August 1597 als Pfarrer Christoph Laelius, der am 11.08.1597 in Zerbst ordiniert wurde und aus Kostermansfeld stammte, nach. 1612 ging Laelius nach Wertlau und 1622 nach Baalberge, wo er 1626 an der Pest verstarb. Übrigens sind 41 anhaltische Geistliche 1626 an dieser Seuche verstorben.
Von 1612 bis 1626 war die Pfarrstelle durch Phillipp Wirker besetzt, der in Bernburg geboren wurde, die dortige Schule absolvierte, 1584 in Wittenberg studierte und 1588 die Hochschule in Zerbst besuchte. Wirker heiratet 1594 Katharina, die Tochter des Superintendenten Dragendorf aus Bernburg. Seine Frau starb bereits 1598 in Coswig, wo er zu diesem Zeitpunkt Rektor war. In zweiter Ehe heiratete Phillipp Winkler im Jahr 1600 Ursula Friedrich aus Pülzig. Er verstarb am 05.12.1626 in Buko. Seine Witwe heiratete 1632 den Nachbarpfarrer Johann Phibo in Zieko.
Im Amt folgte ihm 1627 bis 1636 Andreas Kennicke, der am 30.11.1587 in Zerbst geboren wurde. Kennicke heiratet 1612 Agnes Richter aus Coswig, wo er Rektor der Schule gewesen ist. Als er seine Pfarrstelle in Buko antratt war der Dreißigjährige Krieg bereits im 9. Jahr und die kleine Landgemeinde wurde permanent von marodierenden und plündernden Soldatenhorden bedroht. 1636 floh Kennicke nach Nedlitz. Nedlitz ist jedoch im selben Jahr durch die Pest völlig ausgestorben und der Ort war verödet. Deshalb mußte er weiter nach Grimme ziehen, wo er am 07.04.1661 als Pastor verstarb. Nach seinem Fortgang in Buko blieb die Pfarrstelle im Ort für etliche Jahre unbesetzt und Buko wurde mehr recht als schlecht von Zieko aus mit betreut. Beide Gemeinden machten am 06.06.1644 eine Eingabe an das Konsistorium in Zerbst, die Pfarrstelle in Buko nun endlich wieder zu besetzen. Es bewarben sich daraufhin der Pastor Peter Weiden aus Klieken und der Pastor Gregorius Majus aus Köselitz um das Amt.
Peter Weiden, auch als Petrus Weidenius genannt, tratt 1644 die Stelle an. Er war 1602 in Belzig geboren und der Sohn eines Tuchmachers. Nach Besuch von Schulen in Brandenburg, Halle und Magdeburg studierte er Theologie in Wittenberg, war Hausleher in Wendgräben und Loburg und Kantor in Belzig. Im Jahr 1632 erhielt er seine erste Pfarrstelle in Hobeck bei Loburg und dann 1738 in Klieken. Seine Anstellung in Buko war gekennzeichnet durch Not und Elend, weil die Gemeinde infolge der drei Jahrzente Krieg völlig verarmt war. 1652 überhahm er deshalb die besser dotierte Pfarrstelle in Lühnsdorf bei Niemegk, wo er auch 1668 verstorben ist.
Der als Sohn eines Pfarrers am 26.04.1616 in Großwechsungen / Südharz geborene Martin Haselhorst kam am 17. April 1653 nach Buko und starb hier 1665 im Amt. Er hatte in Wittenberg 6 Jahre Theologie studiert und Buko war seine erste und auch einzigste Pfarrstelle. Er heiratete Christiane Fritze aus Oldenburg. Seit 1656 wurden die Katechismuspredigten eingeführt, die nun auch der neue Pastor halten musste. Seit diesem Jahr lernen wir nun in Buko den lutherischen Katechismus.
Am 8. Februar 1666 wurde Johann Georg Flader nach Buko berufen, der am 17.05.1641 in Treuenbrietzen als Sohn eines Pfarrers geboren wurde. Er hatte Schulen in Potsdam und Zerbst besucht und studierte ebenfalls in Wittenberg Theologie. Flader klagte sehr über das marode und verfallene Pfarrhaus seiner Gemeinde. Im März 1671 brach im Pfarrhaus eine Feuersbrunst aus, die rasch auf die Strohdächer der umliegenden Häuser übergriff und fast das ganze Dorf in Asche legte. Das Pfarrerehepaar verstarb am 06.03.1671 an den Brandwunden. Die fünf unmündigen Kinder kamen zum Großvater nach Raben.
Martin Petri, geboren am 03.11.1633 in Mühlhausen in Thüringen, folgte am 9. November 1671 im Amt, das er bis 1683 inne hatte. Petri hatte in Mühlhausen, Gardelegen, Schleswig und Schwerin Schulen besucht und wurde 1657 in Wittenberg ordiniert. 1658 übernahm er das Kantorat in Coswig. 1659 heiratete er in Coswig Magdalene Richter, Tochter des Ernst Richter aus Coswig. Martin Petri verstarb am 22.12.1692 in Leitzkau.
Ihm folgte als Pastor in Buko am 24. September 1683 Andreas Matthias Müller, der als Sohn des Pastors Andreas Müller in Köselitz am 01.12.1651 geboren wurde. Matthias Müller hatte in Quedlinburg und Zerbst Schulen besucht und in Wittenberg studiert. Er heiratet Anna Dorothea Sander, Tochter des Steuereinnehmers Christoph Sander. 1720 ist Pastor Müller in Buko gestorben.
Im selben Jahr noch kam Christian Samuel Clarus nach Buko. Er war am 26.08.1668 in Wittenberg geboren und der Sohn des Christian Clarus, Pastor in Klebitz bei Zahna. Er heiratete die Tochter seines Amtsvorgängers, Katharina Elisabeth Müller, dessen Familie noch im Pfarrhaus wohnte. Im April 1722 wird ihm die erste Tochter geboren. Am 13.08.1722 bricht wieder im Ort eine Feuresbrunst aus, welche viele Gehöfte, das Pfarrhaus, die Kirche und die Schule niederbrennen ließ. Dadurch sind auch sämtliche Kirchenbücher von Buko ein Raub der Flammen geworden. 1724 hat Pastor Clarus neue Kirchenbücher angelegt. Er ließ sich 1724 nach Köselitz versetzen, wo er nach weiteren 20 Dienstjahren 1744 starb.
Zwischen 1724 bis 1736 übernahm Leberecht Gottlieb Bülau, geboren am 02.09.1692 in Köthen als Sohn des Kammerdieners Friedrich Bülau, die Pfarrstelle in Buko, nachdem er das Gymnasium in Zerbst und die Universität in Wittenberg absolviert sowie seit 1722 eine Pfarranstellung in Zerbst ausgeübt hatte. Die Auswirkungen des verheerenden Brandes und Missernten hatten die wirtschaftliche Lage der Gemeindemitglieder an den Rand des Ruins gebracht. Pastor Bülau lebte von der der Mitgift seiner Ehefrau Katharina Auguste, Tochter des Hofapothekers Johann Nicolai in Zerbst. Nach entbehrungsreichen Jahren in Buko ging er 1736 nach Natho und ist dort am 04.05.1760 verstorben.
Nach seinem Wechsel berief man Johann Friedrich Trempenau, geb. 02.05.1701 in Grimme als Sohn des dortigen Pastors, nach Buko. 1733 wurde er Pastor in Kleinmühlingen und 1736 kam er nach Buko. Das große Ereignis das Tempenau in Buko erlebte, war die Einführung der Konfirmation als öffentliche Feier. Er war bis 1760 Pfarrer im Ort. 1761 bis 1767 bekleidete Eliasar Fortunatus Clarus das Amt in Buko. Er war am 16.07.1731 in Köselitz als Sohn des früheren Pastors Christian Samuel Clarus geboren. 1767 übernahm er das Pfarramt in Roßlau. Seine ganze Liebe bewahrte er aber für Buko. 1765 heiratete er Charlotte Christiane Fischer in Niemegk. Am 24.04.1794 ist er an den Folgen eines Schlaganfalls, den er im Ostergottesdienst auf der Kanzel in Rodleben erlitt, verstorben.
1767 bis 1776 war Friedrich Erdmann Natho, geb. 18.04.1737 in Zerbst als Sohn des Tapezierers Friedrich Erdmann Natho, Pfarrer in Buko. er hatte in Wittenberg Theologie studiert und war anschließend 1760 Pfarrgehilfe in Schmiedeberg, 1766 Subdianonus in Zerbst. 1776 holte man ihn wieder zurück nach Zerbst. 1779 wurde er zum Konsistorialrat und Superintendent für die Ämter Roßlau und Coswig berufen. Am 31.08.1806 ist er verstorben.
Mit seinem Wechsel nach Zerbst folgte ihn im Amt in Buko 1776 Johann Christoph Ludwig Henning. Henning wurde am 14.08.1748 als Sohn des Bürgermeisters Johann Georg Henning in Coswig geboren. Nach dem Studium in Wittenberg war er ab 1772 in Zerbst tätig bevor er nach Buko kam. Er vermählte sichmit Christiane Sophie, Tochter des Hofrats Karl Wilhelm von Regis in Zerbst. 1786 kam Hennig nach Coswig, wo er 1789 zum Probst ernannt wurde. Am 18.12.1826 ist er in Coswig verstorben.
Jacob Melchior Christoph Hagendorff übernahm 1786 in Buko die Pfarrstelle. Er wurde am 18.08.1758 in Zerbst als Sohn des Schuhmachermeisters Wilhelm Hagendorf geboren. 1796 ging Hagendorff nach Köselitz. Seit 1786 war er mit Eleonore Dorothea Mehlbergs, Tochter des Arztes Johann Heinrich Mehlbergs aus Coswig verheiratet.
Ihm folgte im Amt 1796 bis 1807 Christian Gottfried Römer, der am 20.04.1761 in Tornitz bei Barby als Sohn eines Lehrers geboren wurde. Verheiratet war er mit Helene Niemann, Tochter des Hofkonditors Friedrich Niemann aus Zerbst. 1806 wurde viele Dörfer durch französische Soldaten gebrandschatzt. 1807 verzog Römer nach Coswig, wo er am 19.01.1819 im Amt verstarb.
Salomo Rosenbaum war dann von 1807 bis 1814 Pastor in Buko. Er wurde am 31.07.1767 in Halberstadt als Sohn des Ratshern Karl Friedrich Rosenbaum geboren. Als er 1807 nach Buko berufen wurde, heiratete er Christiane von Wurmb, Tochter des Rittergutsbesitzers Karl von Wurmb in Großfurra / Thüringen. Nach kurzer Ehe verstarb Rosenbaum schon am 07.10.1814 in Buko.
Nach seinem Tode folgte im März 1815 August Wilhelm Körner als Pfarrer in Buko. Körner war am 12.10.1784 in Zieko geboren und dies war seine erste Anstellung als Pfarrer. Er verstarb am 02.02.1842 in Waldau bei Bernburg. Seine Ehefrau Emilie Dachselt war eine Lehrerstochter aus Schlieben. Pfarrer in Buko war er bis zum 23. Juni 1820.
Als 21. Pfarrer trat 1820 Carl Schwenke seinen Dienst im Bukoer Pfarramt an. Schwenke wurde am 26.12.1774 in Wispitz bei Bernburg geboren und war der Sohn eines Pfarrers. 1818 war er Rektor in Harzgerode. 1820 heiratete er Doris Maaß, Tochter des Pastors Karl Maaß in Harzgerode. Karl Schwenke wechselte 1829 nach Weiden, wo er nach langer Amtszeit 1872 in den Ruhestand trat und zwei Jahre später in Zerbst verstarb.
Wilhelm Naumann begann am 1. November 1829 in Buko seine Amtszeit. Er wurde am 12.06.1801 in Harzgerode als Sohn des dortigen Kantors geboren. 1826 kam er nach Güntersberge, später nach Harzgerode und Reinstedt. 1829 erhielt er sein erstes Pfarramt in Buko, wo er auch am 10.03.1853 verstarb. Pastor Naumann war zweimal verheiratet. Während seiner Amtszeit kam das Dorf Serno als Filialgemeinde hinzu, das zuvor nach Stackelitz gehörte.
Pastor Wilhelm Mook folgte ihm am 30. Oktober 1853 für fast sieben Jahre, bis zum 23. August 1860, im Amt als Pfarrer in Buko. Er stammte aus Hoym und war dort am 18.08.1808 geboren worden. Sein Vater war in Hoym Rektor. Bevor er seine Stellung in Buko antrat war er ab 1848 als Pastor in Harzgerode tätig gewesen. Nach seinem Studium in Halle und Berlin hatte er von 1838 bis 1847 bei der deutsch-lutherischen Gemeinde in Genf auch als Prediger gedient. Wilhelm Mook trat 1872 in den verdienten Ruhestand den er in Bernburg und später in Goslar verlebte, wo er auch am 02.04.1890 verstarb.