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Die St. Pauli-Kirche in Luko

 

Der slawische Wortstamm "luk" bedeutet " Wiesengrund, Wiesenland " und deuted unmißverständlich auf die slawischen Wurzeln des Dorfes hin. Das Umfeld von

Luko prägten vor ungefähr 1000 Jahren, Seen, Teiche und Sümpfe. Urkundlich erwähnt als: 1260 Lucowe, 1339 Lukov, 1375 Lukow, 1386 Lucow, 1536 Lukaw und

schließlich ab1867 Luko, mündlich auch Luke genannt. Das einstige Slawendorf ("Villa Slavia") ist damit um einiges älter als die erste urkundliche Erwähnung vermuten läßt.

Wie in vielen anderen Dörfern des Amtes Coswig lebten "erbgesessen" adlige Familien in den Ansiedlungen. 1386 war Johann Schilling Erbherr von Luko. Wahrscheinlich

befand sich der Herrenhof westlich von Luko in Höhe von Schlepke. Heute ist Schlepke eine Wüstung. Das Kirchdorf Luko war lange Zeit in Besitz der Kollegiatskirche

zu Coswig und einige Coswiger Klosterinsassen stammten aus Luko. Im Jahre 1536 gab es im Dorf einen Erbschulzen, 17 Bauern und 2 Hirten. Das sei nur genannt,

um eine Vorstellung von der Größe des Ortes zu bekommen.

Die romanische Feldsteinkirche aus dem Jahre 1190 läßt sich sehr genau datieren, denn die Hölzer des Chordachstuhls stammen aus den Jahren 1182-83. Als große Ausnahme wurden hier in vergangener Zeit die rundbogige Gemeinde- und schmale Priesterpforte der Romanik nicht verändert, ebenso auch die Fenster auf der Nordseite der Kirche und an der Apsis. Der Gemeindeeingang und die Priesterpforte besitzen noch ihre alten Türstürze aus Holz. Von den ursprünglichen Chorfenstern ist nur an der Südseite der Rest eines alten "Windloches" als Vermauerung erkennbar. Der Chor besaß nie mehr als je ein seitliches Fenster und auch die Apsis hat nur ein Fenster. Sie ist damit noch eine typische Flämingkirche ohne Turm aus relativ regelmäßigen und in Lagen versetzt gemauerten Feldsteinen, die zur optischen Aufwertung verputzt waren. Im Putz wurde auch hier ein Fugenbild imitiert wurde. Teile davon sind auf der Nordseite noch erkennbar vorhanden. Im Jahr 1797 wurden die Fenster vergrößert und ein Dachreiter aus Fachwerk gebaut. Statt eines Turmes wurde die Westwand bis über den Giebel hochgezogen und dient als Widerlager für den Dachreiter. Das Datum ist an der  nördlichen Schallluke ersichtlich. Aus demselben Jahr stammt die Kanzel der Kirche im Innenraum. Der Innenraum ist flachgedeckt, Chor- und Apsisbogen weisen eine rundbogige Gestalt auf. Der Altar mit der üblichen Darstellung des Abendmahles trägt auf der Rückseite die Bezeichnung "J.G M. 1772". In den Feldern des polygonen Kanzelkorbes aus dem Jahre 1707 ist in bäuerlicher Malerei Jesus nebst den Evangelisten Lukas, Markus, Matthäus und ihren Symbolen dargestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Darunter liest man den Spruch: "VERBUM DOMINI MANET AETERNUM" (Gottes Wort bleibt ewig.) Der Kanzelkorb wird von einer gewundenen Holzsäule getragen.

Der achteckige Taufstein aus Sandstein wurde um 1500 gefertigt und ist damit gotisch. Die Glocke ist aus derselben Epoche und trägt die Inschrift "1508".

Die Kirchenorgel wurde im Jahre 1856 von Wilhelm Hoff aus Dessau gebaut, 1994 restauriert und damit wieder spielbar gemacht. Außerdem wurde der Blasebalg mit

einem elektrischen Orgelmotor versehen. Die Orgel ziert ein schönes klassisches Dekor. Der Innenraum der Lukoer Kirche wurde 1992 saniert. Kirchendach,

Turmdach und die Turmfassade sind 2001 erneuert worden. (Quelle: Die Geschichte eines Dorfes, 750 Jahre Luko, 1260-2010, Unterlagen der Hoffnungsgemeinde Zieko)

 

Pfarrer Justus Strümpfel während des Festumzuges

zur 750-Jahrfeier von Luko im Jahr 2010. (Foto: R.Hummel)

 

 

 


Evangelische Hoffnungsgemeinde Zieko
034903-62645