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Stolpersteine

 

In unserer Gemeinde wurden auf Initiative unseres damaligen Pfarrers Dankmar Pahlings im Jahre 2009 von Herrn Gunter Demnig Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an Menschen,

deren Leben durch die Nationalsozialistische Diktatur in den Jahren 1933 bis 1945 ausgelöscht wurde.

     Friedrich Mencke

In Buko erinnert der Stolperstein an Pastor Friedrich Heinrich Georg Mencke. Er ließ sich nicht durch die Kirchenleitung für die Sache des Nationalsozialismus instrumentalisieren und hatte sich gegen die Einmischung der Nationalsozialisten in sein Amt gewehrt. Deshalb wurde er aus dem kirchlichen Dienst entlassen, des Ortes verwiesen und wenig später verhaftet. Unter dem Druck zerbrach er psychisch und flüchtete am 4.12.1939 in den Tod. Er wurde nur 32 Jahre alt und hinterließ seine Frau Margarete, geb. Schuhmacher, und die gemeinsame Tochter Johanna. Johanna wurde am 16.05.1939 geboren und in Buko getauft.

Friedrich Mencke wurde am 14.01.1907 in Oldenburg geboren. Er war der Sohn des Kaufmanns  Friedrich Wilhelm Heinrich Mencke aus Oldenburg, der später in Ballenstedt lebte. Seine Mutter Johanna, geb. Wiechern, starb zeitig. Aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Gertrud Hirsch stammen drei weitere Söhne: Werner, Hans und Herbert.  

Friedrich Heinrich Georg Mencke studierte evangelische Theologie in Halle und Göttingen. Das 1. theologisches Examen legte er 1935 ab. Im selben Jahr erfolgte die Einarbeitung ins Pfarramt als Hilfsprediger in Gernrode und er heiratete. 1938 wird er Pfarrverwalter in Buko. Am 01.07.1938 erfolgt von der Kirchenleitung die Androhung der Entlassung, wenn er nicht in die (Deutsche-Christen) DC-Kirche eintritt. Friedrich Mencke war Mitglied der Bekennenden Kirche. Mencke lehnte einen Eintitt in die DC-Kirche aus Überzeugung und aus theologischen Gründen ab. Es folgen Zeiten der Unsicherheit und der  Angst. Der Landerskirchenrat fordert gegen Ende September 1939 die Räumung des Pfarrhauses in Buko. Ab 1. Oktober konnte er seine Stelle als Pfarramtsverweser in Roßbach bei Weißenfels antreten (Kirchenprovinz Sachsen). Er wurde jedoch nur als Hilfsprediger mit einem Gehalt von 150 Reichsmark eingestellt. Das Pfarrhaus dort war vorher nicht bewohnt und in einem schlechten Zustand. Mencke wurde systematisch gedemütigt und erniedrigt.

Der Stolperstein für Friedrich Mencke ist am Eingang zum Bukoer Friedhof in den Gehweg eingelassen. Dieser Eingang liegt gegenüber dem damaligen Pfarrhaus und wurde von Pastor Mencke regelmäßig benutzt, um das Wort Gottes in der Kirche seiner Gemeinde zu predigen. 

 

 In Zieko starben zwei junge Menschen durch die dort verschanzte SS-Einheit.

Charlotte Lehmann und ihr Nachbar Fritz Puhlmann wurden am 29.04.1945 bei dem Versuch, ihr Heimatdorf an die amerikanischen Truppen kampflos zu übergeben, um eine

Zerstörung zu verhindern, von einem SS-Angehörigen beschossen und getroffen. Beide sind den amerikanischen Einheiten, die aus Richtung Düben kommend Zieko angriffen,

mit einer weißen Fahne entgegengelaufen.

Charlotte erhielt einen Bauchschuss. Fritz wurde durch einen Bauchschuss, Armdurchschuss und einen Lungenschuss so schwer verwundet, dass er fast gleichzeitig mit seiner

Nachbarin in der folgenden Nacht zum 30.April 1945 in Zieko verstarb.

 

    Charlotte Lehmann

 am 22. Nov. 1939 in Zieko.

 

Bertha Louise Charlotte Lehmann, Rufname Charlotte oder Lotte, war das vierte eheliche Kind von Friedrich Otto Lehmann, Landwirt  (Hüfner) in Apollensdorf bei Wittenberg (* 18.10.1886 in Apollensdorf), und seiner Ehefrau Emilie Karoline Selma, geb. Hennig aus Zieko (* 09.11.1890 in Zieko).

Beide heirateten am 30.04.1914 in Zieko.

Charlotte wurde am 15.01.1921 geboren. 1927 in Apollensdorf noch eingeschult, besuchte sie schon eine Woche später die Volksschule in Zieko.

Ihre Tante Bertha Helene Margarethe, geb. Hennig (* 06.12.1892 in Zieko), und ihr Onkel der Landwirt Otto Hermann Friedrich (* 28.04.1889 in Grochewitz) hatten ihre Nichte als Pflegekind aufgenommen, weil ihre Ehe (Heirat am 14.10.1920 in Zieko) selbst kinderlos geblieben war.

 

 

     Fritzchen Puhlmann, 

          ca. 1942

Eduard Gustav Friedrich Puhlmann, Rufname Friedrich oder Fritzchen, war das dritte eheliche Kind von Eduard Albert Friedrich Puhlmann, Landwirt in Zieko, (* 20.07.1893 in Zieko)  und seiner Ehefrau Auguste Martha, geb. Hiob (* 22.04.1897 in Coswig). Er wurde am 31.05.1931 vormittags um 8.45 Uhr in Zieko geboren. Getauft wurde Fritz Puhlmann am 10.07.1931 in der Ziekoer Kirche um 14:00 Uhr. Seine Konfirmation erhielt er am 04.03.1945. Später sollte er den Bauernhof der Familie weiterführen. 

 

 

Das Begräbnis beider Opfer in den Anfangstagen des Mai 1945 erfolgte ohne kirchliche Trauerfeier, die später jedoch nachgeholt werden konnte. Zum Zeitpunkt der Bestattung

wüteten noch sowjetrussische Truppen ungehemmt im Ort.  

 

 

      Auf ihren Grabsteinen steht: "Sie starben für die Heimat"

 

 

Die Stolpersteine für Charlotte Lehmann und Fritz Puhlmann sind auf dem Gehweg vor ihren Wohnhäusern in Zieko eingelassen.

 

 


Evangelische Hoffnungsgemeinde Zieko
034903-62645