2012 - 10 Jahre Evangelische Hoffnungsgemeinde Zieko (Text von Januar 2012)
Neben den Jubiläen 800 Jahre Anhalt und 820 Jahre Coswig (Anhalt) feierte unsere Ev. Hoffnungsgemeinde Zieko im Jahr 2012
ihr 10jähriges Bestehen.
Dies ist zwar, gemessen an 2012 Jahren Christentum und 800 Jahren Anhalt, ein winziger Zeitabschnitt, aber für unsere 6 Dörfer
(mit rund 500 Gemeindemitgliedern) rund um das Pfarramt Zieko herum von großer Bedeutung.
Wie kam es zu diesem Zusammenschluss im Jahr 2002 ?
Unser damaliger Pfarrer Thomas Meyer (Pfarrer von 1987 bis 2001 in unseren 6 Dörfern) hat in den 14 Jahren seines Dienstes
immer wieder darauf hingearbeitet. Es war ein langsames aber stetes Zusammenwachsen.
Er organisierte das Gemeindeleben so, als ob es nur eine Gemeinde gäbe, ohne dass dabei ein Dorf mit seinen Eigenheiten zu kurz kam.
Die Arbeit mit den Kindern wurde nach dem Wegfall der Gemeindepädagogen-stelle ebenfalls so organisiert, dass alle Kinder der
6 Dörfer zu einem gemeinsamen Kindervormittag zusammenkamen, den meist Gudrun Meyer leitete.
Die Konfirmanden trafen sich zur „Konfitüre“ gemeinsam mit der Jungen Gemeinde.
Durch die vielen gemeinsamen Begegnungen und das gemeinsame Erleben und Mitgestalten entwickelte sich in uns ein
Zusammengehörigkeitsgefühl.
Zum Beispiel wurde unter Pfarrer Meyer alle 14 Tage ein Zentralgottesdienst in Kieken gehalten.
Hier bei wurden auch viele Ehrenamtliche mit eingebunden.
Als Thomas Meyer uns im Sommer 2001 verließ, gab es kein Auseinandertriften der Gemeinde - im Gegenteil,
in der Zeit der Vakanz hielten wir noch mehr zusammen. Und so war es nur logisch, das dass, was wir schon in den letzten Jahren
lebten und fühlten, vom damaligen Gemeindekirchenrat zum 1.1.2002 mit den Namen Hoffnungsgemeinde legalisiert wurde.
So übernahm der neue Pfarrer Dankmar Pahlings ab Juni 2002 nicht 6 einzelne Dorfgemeinden, sondern die neu gegründete
Hoffnungsgemeinde. Auch seine Ehefrau Ingeborg Nielebock und die Kinder Abraham und Eva-Julia kamen zu uns in die Gemeinde.
Sie wohnten zunächst für ein Jahr in Düben, weil das Pfarrhaus in Zieko saniert wurde. Und auch das Pfarrbüro war in dieser Zeit
in Düben im Gebäude der Agrargenossenschaft zu finden.
Dank unseres Pfarrers, des Gemeindekirchenrates und der aktiven Gemeindemitglieder in den 6 Dörfern waren diese 10 Jahre
geprägt von einem vielfältigen und bunten Gemeindeleben mit vielen kleinen und großen Höhepunkten.
Hierzu gibt es viele Beispiele zu nennen. So werden regelmäßig, in allen 6 Dörfern abwechselnd, Gottesdienste durchgeführt.
Besondere Höhepunkte sind dabei die Osternachtgottesdienste in Klieken, Segnungs- und Dankgottesdienste, die von einem Team
Ehrenamtlicher organisierten Begegnungsgottesdienste und die Familiengottesdienste, bei denen unsere jüngsten
Gemeindemitglieder im Mittelpunkt stehen.
Einmal im Monat finden in 5 Dörfern Gemeindenachmittage statt und es werden regelmäßig Frauenabende organisiert.
Die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien war schon immer und ist noch ein Schwerpunkt unseres Gemeindelebens.
Die Konfirmanden werden begleitet, die Kindervormittage gestaltet und der Teenkreis organisiert.
Seit über 10 Jahren ist unsere Gemeinde außerdem maßgeblich an der Organisation des Sommerlager (SOLA) für Kinder und Jugendliche
beteiligt.
Dieses findet seit 2001 fast jährlich auf einer Wiese hinter Buko statt. Für dieses Freizeiterlebnis engagieren sich viele Ehrenamtliche
aus unserer Gemeinde, um den Kindern und Jugendlichen unseren Glauben näher zu bringen.
Als Höhepunkt unserer Gemeindearbeit gibt es am Anfang des Jahres den Neujahrsempfang, als Dankeschön-Veranstaltung für die
Ehrenamtlichen.
Im Sommer findet regelmäßig ein Gemeindefest im Ziekoer Pfarrgarten statt. Dabei haben wir bei Musik, Theaterstücken, Kaffee
und Kuchen immer viel Spaß. Viele Gemeindemitglieder kennen sich aus der Jugendzeit, sind miteinander verwandt oder
bekannt (z.B. durch die Arbeit in der LPG usw.).
Zu einer schönen Tradition ist auch die jährliche Familienfreizeit in Wernigerode und unser beliebtes Martinsfest geworden.
Wichtig zu erwähnen sind auch der von Dankmar Pahlings angestoßene „begehbare Adventskalender“.
Hierbei öffnen Gemeindemitglieder in der Adventszeit ihr Wohnzimmer, so dass man sich dort treffen und eine
besinnliche Stunde im Advent erleben kann.
Außerdem sind wir an gemeinsamen, mit anderen christlichen Gemeinden der Region, organisierten Gottesdiensten beteiligt,
wie dem "Anderen Godi "in Coswig, Jugend- und Begegnungsgottesdiensten, den Gottesdiensten an der Elbe und am Schwedenstein,
den Himmelfahrtsgottesdiensten in Wörpen und in der Buchholzmühle.
Dank der musikalischen Ausbildung von Ingeborg Nielebock konnte ein Singkreis gebildet werden, der jahrelang viele unserer
Gemeindeveranstaltungen musikalisch bereicherte. Auch sie selbst brachte sich mit ihrem Können (Querflöte und Gesang)
immer wieder mit viel Engagement ein und organisierte Konzerte in den Kirchen unserer Dörfer.
Vergessen wollen wir auch nicht unsere Klausursitzungen in Wittenberg und Wernigerode, bei denen wir gemeinsam beten konnten,
unsere Gemeindearbeit analysiert wurde und es immer wieder darum ging, wie wir es besser machen und unsere Brüder und Schwestern
mehr in das Gemeindeleben einbeziehen können.
Erwähnen wollen wir außerdem unsere guten Partnerschaftsbeziehungen nach Holland (Friesland) und Äthiopien.
Durch diese Kontakte hören und erleben wir, wie es bei anderen Christen zugeht und erhalten Impulse für das eigene
Gemeinde- und Glaubensleben.
Bei unserer Zeitreise sollten wir auch nicht vergessen, dass in den letzten Jahren viel für unsere Kirchengebäude getan wurde.
So wurden nicht nur regelmäßig im Frühjahr und Herbst Straßensammlungen für die eigene Gemeinde und die Diakonie durchgeführt,
sondern auch viele Spenden für die Ortgemeinden gesammelt.
Dadurch konnte Geld für die Sanierung und den Wiederaufbau des lange Jahre eingelagerten Barockaltars der Komtureikirche in Buro
gesammelt werden. In Buko wurden durch Spenden die Kirchenuhr und das Glockengeläut elektrifiziert und jetzt wird dort für die
Restaurierung eines Taufengels gesammelt.
Die Lukoer Kirche bekam eine neue Kirchentür. Außerdem wurden Friedhofsmauern saniert und Kirchenfenster erneuert.
Nachdem die jahrelang verschollenen Altarflügel des Cranacher Marienaltars der Kliekener Kirche wieder aufgetaucht waren,
begannen dort 2009 umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten, die unsere Gemeinde bis heute viel Kraft kosten.
Belohnt wurden wir damit, dass der Altar wieder komplett zu bestaunen ist. Das viele Christen mit uns darauf warten,
können wir am 3. Platz der Kliekener Kreuzkirche als Kirche des Jahres 2012 sehen.
Um bei dringendem Sanierungsbedarf an den Kirchengebäuden einen Zuschuss zu erhalten, haben wir nach und nach
unsere 6 Kirchen in die Stiftung "Entschlossene Kirchen" eingebracht.
Für das Pfarramt in Zieko hat sich zwischenzeitlich auch einiges verändert. Auf Grund der Reduzierung von Pfarrstellen durch die
Evangelische Landeskirche Anhalts bilden wir nun mit den Evangelischen Kirchengemeinden Ragösen - Krakau, Thießen und der
Epiphanias Gemeinde Weiden eine Parochie mit insgesamt 16 Dörfern und 13 Kirchen.
Rückblickend ist viel geschehen in den vergangenen 10 Jahren. Wir haben vielfältige Aufgaben bewältigt und unser
Gemeindeleben ist bunt und abwechslungsreich. Aber viele dieser Aktivitäten konnten nur gemeinsam mit unserem engagierten
Pfarrer und den Gemeindemitgliedern in allen 6 Dörfern bewältigt werden.
Ohne die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter und ohne das Zusammengehörigkeitsgefühl wäre all das nicht möglich gewesen.
Wir sagen auf diesem Wege DANKE, unserem Pfarrer Dankmar Pahlings für sein Engagement und sein Riesenpensum an geleisteter Arbeit,
unserer Ingeborg Nielebock für ihre exzellenten Frauenabende und Weltgebetstagsfeiern und für ihre Geduld bei unseren Gesangsübungen.
Wenn wir weiter zusammenwirken, zusammen beten und uns engagieren, um mitzuhelfen Gottes Wort in die Tat umzusetzen,
dann braucht uns um unsere Zukunft nicht Bange sein, dann werden wir unserem Namen gerecht.
Margot Dietrich – Buro
Kai Eichelbaum – Düben im Januar 2012